Wochenblatt-Leserin Nadine S. fragt: Unser 30 Jahre alter Kirschbaum blüht noch reich, aber er wirft die Fruchtansätze ab. Teilweise sind die Blütenstände braun. Was ist die Ursache? Kann ich den Baum behandeln, um die Früchte zu retten?
Norbert Reckmann, Baumschulgärtnermeister, Dülmen, antwortet: Vermutlich ist der Kirschbaum von Monilia laxa befallen. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die sogenannte Spitzendürre. Die Pilzsporen dringen durch die Blüten in die Leitungsbahnen ein und verstopfen diese, sodass die Triebe und die Blüten absterben.
Typisch für diese Krankheit ist das Absterben der Blüten verbunden mit den braun anhaftenden Blütenständen. Durch regnerische, kühle Witterung zur Blütezeit ist die Infektionsgefahr besonders groß.
Kranke Triebe entfernen
Es gibt zwar Fungizide gegen den Moniliapilz. Aber die Behandlung Ihres Baumes wird wegen seiner Größe schwierig und ist daher nicht sinnvoll. Sie können nur versuchen, möglichst alle kranken Triebe auszuschneiden, sobald Sie die typischen Anzeichen der Moniliakrankheit sehen. Am besten schneiden Sie die Äste jeweils leicht bis ins gesunde Holz zurück, damit der Pilzbefall vollständig entfernt wird. Die abgeschnittenen Triebe sollten Sie über den Restmüll entsorgen oder verbrennen.
Sie schreiben, der Baum sei sehr verzweigt. Eine dichtverzweigte Krone bei einem Obstbaum begünstigt jedweden Pilzbefall. Daher wäre es ratsam, die gesamte Krone auszudünnen und auszulichten. Ein lockerer Aufbau begünstigt das Kleinklima innerhalb der Krone, sodass eine entsprechend gute Belüftung und Belichtung erreicht wird, vor allem für die Früchte.
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(Folge 18-2024)