Das bis Mitte April rekordverdächtig warme Wetter sorgte weiterhin für eine ungewöhnlich rasche Pflanzenentwicklung. Nach ersten Meldungen im März begann in Westfalen Anfang April bereits verbreitet die Apfelblüte, die den Startschuss für den Vollfrühling gibt. Mittlerweile haben die meisten phänologischen Beobachter in NRW die Apfelblüte gemeldet. Daraus ergibt sich eine starke Verfrühung von 17 Tagen.
Vereinzelt schon Frühsommer
Damit ist es nach 2014 die früheste Apfelblüte seit Einrichtung des phänologischen Sofortmeldernetzes 1992. Die Wälder ergrünten ebenfalls früh, die Rotbuche entfaltete ihre Blätter gut eine Woche früher als üblich. Vereinzelt wurde gar schon der Blühbeginn des Schwarzen Holunders gemeldet, mit dem der phänologische Frühsommer beginnt.
Frühe Winterungen, späte Sommerungen
Bei den landwirtschaftlichen Kulturen fügten sich die Winterungen gut in das Bild der zeitigen Entwicklung ein: Das Schossen von Wintergerste und -weizen erfolgte sieben bis zehn Tage, der Blühbeginn beim Raps zwei Wochen früher als im Mittel der vergangenen Jahrzehnte.
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Anders sieht es bei den Sommerungen aus, denn hier verzögerten die über lange Zeit sehr nassen Böden die Bestellung. Bei der Aussaat von Hafer gab es im Vergleich zum vieljährigen Mittel eine Verspätung von ein paar Tagen, bei Zuckerrüben von mehr als einer Woche.
Die seit Mitte April andauernde sehr kühle Phase verlangsamte die Entwicklung stark, damit werden die nun anstehenden Entwicklungsphasen keine so starke Verfrühung mehr aufweisen.
Spätfröste sind in frühen Jahren gefährlicher
In Bezug auf die Spätfrostgefahr war der Witterungsverlauf in diesem Frühjahr sehr ungünstig und vergleichbar mit dem Frühling 2017. Dieses Jahr trieben über rund zweieinhalb Monate weit überdurchschnittliche Temperaturen die Pflanzenentwicklung stark voran, womit die an sich nicht so ungewöhnlichen Spätfröste von Anfang dieser Woche auf eine sehr weit entwickelte Natur trafen und für Frostschäden sorgten.